Red Bull White Cliffs
posted on October, 2015
Anfang Oktober war ich zu einem sehr speziellen Event eingeladen:
dem Red Bull White Cliffs auf der Isle of Wight im Süden Englands.
Zu diesem Wettkampf waren 5 Frauen und 11 Männer eingeladen
worden, die zu den besten Eiskletterern der Welt gehören, und ich
war sehr glücklich im Teilnehmerfeld zu sein. Der Wettkampf
bestand darin, die 90 Meter hohen Kalkklippen, startend vom
Strand, in der schnellstmöglichen Zeit zu klettern. Am ersten Tag
hatte jeder Athlet 35 Minuten Zeit, um die Route zu probieren und
sich an diesen sehr eigenen Fels und die einmalige Umgebung zu
gewöhnen. Am zweiten Tag mussten als Qualifikation die ersten 30
Meter der Route geklettert werden, der schnellste von zwei
Versuchen wurde gewertet. Bei den Männern lag die Siegerzeit bei
5.30 Minuten, ich war die schnellste Frau mit 6.30 Minuten. Am
Sonntag war dann Showtime angesagt. Jeder Finalist versuchte
sein Besten zu geben und die 90 Klettermeter, versehen mit 40
Expressschlingen die im Vorstieg eingehängt werden mussten,
hinter sich zu bringen. Nachdem ich gesehen hatte wie die starke
Kanadierin Sarah Hueniken in 29 Minuten und die junge
Südkoreanerin Hanarai Song in 24 Minuten den Ausstieg erreichten,
wusste ich, dass nicht viel Zeit zum rasten bleiben würde. Ich
versuchte von Anfang an ein schnelles Tempo zu klettern, das ich
auch ziemlich halten konnte, in der zweiten Hälfte wurde ich nur
wenig langsamer, auch weil das nachzuziehende Seil unglauglich
schwer wurde. Nach 21.30 Minuten konnte ich die Schlussglocke
läuten, eine Zeit die ich mir selbst im Vorfeld nicht zugetraut hätte
aber ich habe wohl alles gegeben und mich selbst übertroffen. Bei
den Männern erreichten die ersten Drei mit unglaublichen 3
Sekunden Abstand das Ende der Route, es gewann der Engländer
Tim Emmett in 16.48 Minuten vor dem Franzosen Jeff Mercier und
dem Russen Alexey Tomilov. Alexey war am Schnellsten am
Ausstieg angekommen, hatte aber vergessen die Glocke die das
Ende des Wettkampfs anzeigte zu läuten und wurde somit Dritter.An
einem so schönen Ort klettern zu dürfen war eindeutig ein Privileg
und diese Tage gemeinsam mit Freunden aus der ganzen Welt zu
verbringen war ein riesen Spass. Dieser Wettkampf war für mich ein
unglaubliches Erlebnis und ihn zu gewinnen, ist noch die Kirsche
auf dem Kuchen.
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